Therapiemaßnahmen
Ein Physiotherapeut mit der Zusatzqualifikation zum sektoralen Heilpraktiker kann nach eigenständiger Untersuchung und Diagnosestellung und OHNE eine ärztliche Überweisung seine Patienten selbstständig und in dem Maße, wie er es für richtig erachtet, behandeln. Eine individuelle Therapie ist so gewährleistet und wird vom Patienten honoriert.
Eine Abrechnung über die Private Krankenversorgung oder über eine Zusatzversicherung ist möglich. Die Höhe der Erstattung richtet sich nach dem von Ihnen mit Ihrer Versicherung abgeschlossenen Vertrag.
Das Angebot richtet sich an Patienten mit akuten Beschwerden wie z.B.:
- Kopf- und Nackenschmerzen;
- Rückenschmerzen (z.B. Hexenschuss oder Wirbelblockade)
- Muskelverspannungen
In diesem Zusammenhang bieten wie unseren Patienten, die sich für eine heilpraktische Konsultation entscheiden eine AKUT-Sprechstunde mit kurzfristigen Terminen an.
Der „Sektorale Heilpraktiker Physiotherapie“ rechnet gemäß Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH) ab.
Die entstandenen Behandlungskosten werden in der Regel als Selbstzahlerleistung vom Patienten beglichen. Sie können die Rechnung an Ihre private oder gesetzliche Krankenkasse senden, um eine Kostenübernahme oder Kostenbeteiligung zu beantragen. Viele private Krankenkassen oder Zusatzversicherungen übernehmen teilweise oder sogar im vollen Umfang die Kosten. Bitte prüfen Sie bereits im Vorfeld die Bereitschaft Ihrer Krankenkasse zur Kostenübernahme.
Falls Sie weiteren Informationsbedarf zum Thema sekt. HP haben, kontaktieren Sie uns.
Die Manuelle Therapie ist eine komplexe Behandlung von Bewegungsstörungen der Funktionseinheit Gelenk-Muskel-Nerv.
Grundlage sind dabei spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken wie Traktion, Kompression, Gleiten, passive und aktive Gelenksmobilisation, Dehnmethoden des Bindegewebes und der Muskulatur uvm.
mithilfe derer Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden.
Blockierte oder eingeschränkte Gelenke werden so von geschulten Physiotherapeuten mobilisiert. Durch individuelle Übungen können instabile Gelenke stabilisiert werden. Ziel des Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven.
Die Manuelle Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Das Prinzip der Reflexlokomotion, Grundlage der Vojta-Therapie und -Diagnostik, geht auf Prof. Dr. Václav Vojta (geb.1917-gest.2000) zurück.
Die Reflexlokomotion beschreibt Bewegungsmuster, welche bei jedem Menschen zentral angelegt und von Geburt an vorhanden sein müssen. In der Vojta-Therapie wird dieses Wissen in der Behandlung eingesetzt.
In der Praxis werden bestimmten Ausgangsstellung vorgegeben, danach aktiviert der/die Therapeut/in durch dosierte Druckimpulse den/die Patient/in.
Die dadurch provozierten regelmäßig und zyklisch ablaufenden motorischen Reaktionen sind bereits beim Neugeborenen vollständig auslösbar und beliebig oft reproduzierbar.
So werden bei kleinen und großen Patienten die für spontane Bewegungen im Alltag benötigten – unbewusst eingesetzten – Muskelfunktionen, besonders an der Wirbelsäule, aber auch an Armen und Beinen, Händen und Füßen sowie im Gesicht, aktiviert.
Ziel der therapeutischen Anwendung
Durch die Anwendung der Reflexlokomotion sollen die elementaren Bestandteile der menschlichen Aufrichtung und Fortbewegung, d.h.:
1. Das Gleichgewicht des Körpers bei Bewegungen („posturale Steuerung“)
2. Die Aufrichtung des Körpers gegen die Schwerkraft
3. Die zielgerichteten Greif- und Schrittbewegungen der Gliedmaßen („phasische Beweglichkeit“)
wieder zugänglich und nutzbar werden.
Anwendungsgebiete:
Zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter
Bewegungsstörungen als Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems (Zerebralparesen, Apoplexie, Schädelhirntrauma, Multiple Sklerose u.a.)
Peripheren Lähmungen der Arme und Beine (z.B. Plexusparesen, Spina bifida, Querschnittlähmung u.a.)
Verschiedenen Muskelerkrankungen
Erkrankungen und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule, z.B. Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)
Orthopädisch / traumatologisch relevanten Schädigungen der Schulter und der Arme, der Hüfte und der Beine
Mitbehandlung von Fehlentwicklung der Hüfte (Hüftgelenkdysplasie/-luxation)
Problemen der Atmungs-, Schluck- und Kaufunktionen
Kontraindikationen der Vojta-Therapie
Die Vojta-Therapie darf nicht angewendet werden bei:
Akuten fieberhaften bzw. entzündlichen Erkrankungen
Impfungen mit Lebendimpfstoffen nach Maßgabe des Arztes (i.d.R. 10 Tage nach Impfung)
Bestehender Schwangerschaft beim Patienten.
Die Vojta-Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Das Bobath-Konzept wurde von dem englischen Ehepaar Dr. h.c. Bertha Bobath (geb.1907-gest.1991), Krankengymnastin, und ihrem Mann, Dr. Karel Bobath (geb.1906-gest.1991), Neurologe, entwickelt. Es ist ein Therapiekonzept, dass sich an Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mit angeborenen oder erworbenen Störungen des zentralen Nervensystems sowie kognitive Beeinträchtigungen, sensomotorischen Auffälligkeiten und anderen neurologischen Erkrankungen richtet.
Es basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen und orientiert sich an den vorhandenen Fähigkeiten (Ressourcen) des Patienten in verschiedenen Lebensbereichen und Alltagshandlungen.
Das Bobath-Konzept nutzt die Lernfähigkeit des Gehirns um durch Stimulation und beharrliche Förderung die abgeschalteten Körperzonen und nicht bekannte oder vergessene Bewegungsabläufe wiederzuentdecken und neu zu lernen. Dabei werden durch gezielte Behandlungstechniken Bewegungsfolgen und -übergänge geübt und trainiert. Die motorischen Kompetenzen des Patienten werden gefördert.
Ziele des Bobath-Konzepts
- größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit des Patienten im Alltag
- Verbessern und Erhalten von allg. Funktionen
- Optimierung der Haltung- und Bewegungsmuster
- Vermeidung von Sekundärfolgen, wie z.B. Kontrakturen, Luxationen etc.
- Verbesserung von Körperwahrnehmung und Gleichgewichtsreaktionen
- Erhalten der Vitalfunktionen, emotionaler Stabilität und Lebensqualität
Anwendungsgebiete:
- nach einem Schlaganfall / Halbseitenlähmung
- nach Schädelhirntrauma, Hirnblutung, Hirntumore
- Multibler Sklerose
- Morbus Parkinson
- verschiedene Entwicklungsverzögerungen und muskuläre Dysfunktionen
- angeborene oder erworbene zerebrale Bewegungsstörung
- Und anderen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen
Das Bobath-Konzept darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Krankengymnastik am Gerät oder auch in Kurzform KGG ist eine aktive Behandlungsform in der Physiotherapie und Trainingstherapie. Das Ziel dieser Therapieform ist die Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination an den medizinischen Trainingsgeräten.
Vorgesehen ist die KGG seitens der Krankenkassen als Gruppentherapie (3 Patienten/60 min).
Wer verschriebt KGG? - Verordnet wird KGG vom behandelnden Arzt (z.B. Hausarzt, Chirurg oder Orthopäde).
Krankengymnastik am Gerät darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Unter einer MLD, auch Manuelle Lymphdrainage genannt, versteht man eine Massagetechnik, die den Fluss von Lymphflüssigkeit anregt und Aktiviert.
Durch sanfte Grifftechniken wird die Haut gedehnt. Bei dieser Bewegung wird die Lymphflüssigkeit von den betroffenen Körperregionen in Richtung des Lymphflusses transportiert und somit gut abgeleitet.
Dieser Vorgang wird auch Entstauung genannt.
Die Dauer der MLD ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und variiert zwischen 30, 45 und 60 Minuten.
Es gibt zwei verschiedene Formen:
- Primäre Lymphödeme (Fehlanlagen im Lymphgefäßsystem)
- Sekundäre Lymphödeme (z.B. aufgrund postoperativer Eingriffe)
… dabei werden vor allem Symptome wie zum Beispiel eine Schwellung oder Schmerzen reduziert. Zum Abschluss sichert eine angepasste Medizinische Kompression das Ergebnis.
Die Manuelle Lymphdrainage darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Die Skoliose bezeichnet eine chronische, dreidimensionale Verdrehung und Verbiegung der Wirbelsäule. Da die Skoliose meist während des Wachstums auftritt, sind besonders Kinder und Jugendliche davon betroffen.
Ohne eine entsprechende Behandlung kann sich die Verkrümmung mit zunehmendem Wachstum und Alter weiter ausprägen. Dadurch kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit der Wirbelsäule, zu dauerhaften Rückenschmerzen, sowie zur Beeinträchtigung innerer Organe kommen.
Die Skoliosetherapie nach Schroth richtet sich gezielt nach dem individuellen Skoliosemuster des Patienten. Darauf abgestimmte Übungen helfen eine aktive Haltungskorrektur der Wirbelsäule zu erzielen. Die durchgeführten Übungen werden zusätzlich mit einer Atemtechnik kombiniert.
Insbesondere bei der Skoliosetherapie ist es wichtig, dass betroffene Patienten die gezeigten Übungen auch regelmäßig zuhause ausführen, um eine weitere Verschiebung der Wirbelsäule zu verhindern.